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Die wichtigste Einsicht aus einem Moment der Selbstkritik

  • Autorenbild: Carina
    Carina
  • 24. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

Vor kurzem ertappte ich mich bei meinem Training dabei, wie ich mich selbst kritisierte dafür, wie ich meine Übungen mache. Der Gedanke kam "Wieso krieg ich das immer noch nicht hin?" und während ich Alles bemängelt, was ich noch besser machen könnte, wurde ich immer frustrierter.


Warum teile ich das? Ich bin Bewegungstrainerin und es ist eine lehrreiche Erfahrung, zugeben zu müssen, dass auch für mich Bewegungen und Übungen, die ich anderen beibringe, schwierig sind und ich nicht alles perfekt ausführen kann. Aber, wenn ich eines mit der Zeit gelernt habe, dann ist es, dass ich nur so sein kann, wie ich bin. Es bringt nichts, so zu tun, als wäre ich jemand, der ich nicht bin. Und hie und da kann ich jemanden vielleicht helfen genau auf Grund meiner eigenen Schwierigkeiten und Erfahrungen. (Das ist für mich persönlich auch wichtiger an einem guten Lehrer, als jemand, der alles perfekt kann, aber das ist ein Thema für ein anderes Mal ;)).


Dieser Moment des Selbst-verurteilen, erinnerte mich daran was ich oft in meinen Stunden beobachte. Wenn ich mit Schülern spreche, habe ich manchmal den Eindruck, dass viele von uns sehr darauf bedacht sind, Übungen "richtig" zu machen, sie zu "meistern" und sich entmutigt fühlen, wenn etwas nicht so funktioniert, wie es soll. Und in diesem kleinen Zusammenbruch (oder Durchbruch), merkte ich, dass ich mich selber nach einem Maßstab messe, den ich niemals meinen Schülern auflegen würde. Denn wenn ich unterrichte und Leute in ihrem Training beobachte, suche ich nicht nach Fehlern. Ich versuche zu verstehen, was die Bewegungen kommunizieren. Jeder Körper erzählt eine Geschichte. Nur weil etwas nicht "richtig" aussieht, ist es nicht falsch. Stattdessen ist es Information und eine Einladung zu fragen: "Was könnte helfen, damit sich dieser Körper unterstützer, offener und leichter anfühlen kann?" und "was passiert hier wirklich?"


Ein praktisches Beispiel dafür ist, dass viele Leute glauben "zu schwach" für bestimmte Bewegungen zu sein, oder das ihre Muskeln nicht richtig aktivieren weil sie etwas nicht auf eine bestimmte Weise spüren können. Oft ist es aber gar nicht fehlende Kraft. Manchmal brauchen wir einfach nur mehr Achtsamkeit und Hinspüren. Auf der biomechanischen Ebene braucht ein Muskel der nicht gut aktivieren kann vielleicht zuerst mehr Entspannung. Ein schon angespannter Muskel kann nicht noch mehr anspannen. Andersherum kann aber auch das Gegenteil der Fall sein. Ein Muskel der sich verspannt anfühlt braucht vielleicht kein Stretching mehr sondern eigentlich Kraft. Ein anderes mal ist es vielleicht auch einfach die Reihenfolge der Übungen. Wenn dem Körper die richtige Unterstüzung fehlt, ist es schwieriger für die Muskeln ihren Job zu machen. Ganz oft ist es auch die Strategie. Wir glauben eine Bewegung muss auf eine gewisse Weiße ausgeführt werden, aber wenn wir unseren Zugang ändern, kann sich plötzlich alles verändern.


Person in beige Pullover sitzt im Schneidersitz, Hand auf Knie. Weiche Beleuchtung betont Ruhe und Entspannung, dunkler Hintergrund.

Aber, zurück zu meinem Zusammenbruch/Durchbruch Moment. Es scheint mir als würde dieser Zugang zu Bewegung ins tägliche Leben überfließen. Wie oft glauben wir, wir müssen uns nur mehr bemühen und mehr durchbeißen, wenn in Wirklichkeit die Antwort ist, weicher zu werdeb, loszulassen und Stratgien zu ändern und etwas anderes zu probieren? Ich weiß, ich war schon so oft an diesem Punkt. Gefühlt mit dem Kopf gegen die Wand bis ich endlich akzeptieren kann, dass ich etwas anderes probieren könnte. In dieser Trainings Einheit hatte mein Versuch es "anders zu machen" nicht nur mit den Übungen selber zu tun. Es hatte auch damit zu tun, wie ich mit mir selber spreche. Ich hätte weiter machen können mich selber zu verurteilen, aber ich spürte, dass das nichts ändern würde. Also, was ich daraus schließ ist, dass ich mir die selbe Nachsicht schenke, die ich auch meinen Schülern gebe. Ich fragte mich "Was sagt mein Körper mir gerade? Was würde er brauchen und wie kann ich ihn unterstützen in dem was er gerade machen will"? Und mit der Hilfe von einigen wundervollen Mentoren und ihren geschulten Augen, Wissen und Kenntnissen war ich in der Lage meine Antowrten zu finden. Meine nächste Trainingseinheit fühlte sich komplett anders an.


Wenn du diesen inneren Kritiker kennst, lade ich dich ein das nächste Mal wenn er sich meldet kurz zu pausieren. Anstatt dich selbst zu verurteilen, versuche dich zu fragen: "Was braucht mein Körper?" lausche auf eine Antwort, und scheu dich nicht, um Hilfe zu fragen. Manche inneren Kritiker gehen nicht einfach so leicht weg und die Selbstverurteilung kommt vielleicht wieder zurück. Das ist okay. Ich kann diese Anekdote nicht damit beenden, dir zu sagen, dass war's für mich mit Selbstkritik, aber was ich dir sagen kann ist, dass es manchmal einfach darum geht, Strategien zu ändern und zu schauen was passiert.





 
 
 

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